Vision und Mission – oft gleichgesetzt, dabei doch unterschiedlich! Sie sind eng miteinander verknüpft und sobald du dich mit deiner Vision auseinandersetzt, liegt die Mission nicht weit entfernt.

Vision im eigenen Unternehmen ist, wie ich finde, kein Nice-to-have, sondern sie ist motivierend, die Auseinandersetzung damit macht Spaß und deine Vision hilft dir auch in herausfordernden Zeiten. Für mich also definitiv ein Must-have.

Was der Unterschied zwischen Vision und Mission ist, warum es so wichtig ist, sich mit deiner Vision auseinanderzusetzen, wie Visionsarbeit aussieht und Tipps für Visionsarbeit im Business-Alltag – all das liest du in diesem Blogartikel.

Viel Spaß dabei!

Vision und Mission – was ist der Unterschied?

Deine Vision

Wir alle haben die Begriffe schon gehört: Vision und Mission! Aber was versteckt sich denn hinter diesen Wörtern? Manchmal ist das nicht so ganz klar. Nicht selten werden Vision und Mission auch gleichgesetzt – dabei sind sie, meiner Auffassung nach, ganz unterschiedlich. Auch wenn sie sehr eng miteinander verknüpft sind.

Deswegen klären wir jetzt erstmal, was eine Vision und was eine Mission ausmacht.

Deine Vision ist auf jeden Fall etwas, was in der Zukunft liegt. Das muss nicht konkret in 20 oder 30 Jahren sein. Aber es ist schon etwas, was nicht im nächsten Jahr ansteht.

Es ist ein Ziel oder ein Zielzustand, etwas womit du dich identifizieren kannst, was du dir wünschst. Und zwar nicht nur für dich persönlich, sondern in einem größeren Zusammenhang. Für dich, für dein Umfeld, für die Gesellschaft, für die Welt.

Bei deiner Vision ist es völlig OK und sogar erwünscht, dass du groß denken darfst. Es geht bei einer Vision (noch) nicht darum, zu wissen, wie das Ganze erreicht werden soll. Es ist vielmehr eine Orientierung, ein Leitbild, das dich motiviert und dich antreibt.

Deine Vision hängt außerdem viel mit deinen Werten zusammen. Ein Beispiel: Häufig wird Geld als Antrieb beschrieben, aber eigentlich stecken andere Dinge dahinter, die einem viel wichtiger sind. Die allerdings mit Hilfe des Geldes ermöglicht werden, wie Freiheit oder Selbstbestimmung.

Vision im Innen und im Außen

Bei der Visionsarbeit unterscheide ich noch einmal zwischen Innen und Außen.

Die “äußere” Vision ist quasi das, was du auch nach außen trägst. In Form eines Vision Statements – eine Art Leitsatz für dein Unternehmen. Aber auch in deinen Texten, deinem Auftreten nach außen. Zum Beispiel auf deiner “Über Mich” Seite. Hier kannst du ganz klar Stellung beziehen. Und erklären, warum du das tust, was du tust. Was dich antreibt und welches Ziel du langfristig verfolgst. In deiner Vision stecken sicherlich auch bestimmte Werte und Normen mit drin. Und wenn du dies nach außen hin kommunizierst, ziehst du auch eher die (potenziellen) Kund*innen an, die sich selbst damit identifizieren können und deine Vision unterstützen möchten.

Beispiele für Vision Statements von großen Unternehmen:

  • Alnatura: „Sinnvoll für Mensch und Erde.“
  • Alzheimer’s Association: „Our vision: A world without Alzheimer’s.“
  • IKEA: „To create a better everyday life for the many people.“
  • Wikipedia: „Stell Dir eine Welt vor, in der jeder einzelne Mensch freien Anteil an der Gesamtheit des Wissens hat.“

Quelle: www.nachhaltig-sein.info

Die “innere” Visionsarbeit beinhaltet außerdem, dass du dich auch immer wieder mit deiner Vision verbindest. Passt sie zu dir, entwickelt sie sich weiter oder ist es immer noch das, was ein inneres Feuer in dir auslöst und dich motiviert?

Deine Vision sollte zu 100% zu dir als Person passen. Vor allem dann, wenn du Einzelunternehmer*in bist. Deswegen ist die innere Auseinandersetzung mit deiner Vision auch immer eine Auseinandersetzung mit dir selbst. Was ist dir wichtig im Leben? Für dich, dein Umfeld, die Welt? Was wünschst du dir für die Welt? Welche Werte sind dir wichtig?

Hast du bereits ein Team, oder möchtest du ein Team aufbauen, dann ist es auch wichtig, deine Mitarbeiter*innen mit ins Boot zu holen. Sie sollten sich ebenfalls mit deiner Vision verbunden fühlen, denn dann ist sie nicht nur Antrieb für dich, sondern motiviert auch dein Team im täglichen Tun.

Deine Mission

Im Gegensatz zur Vision – dem großen Ziel – beschreibt deine Mission, dein tägliches Tun. Also den Weg hin zu deiner Vision. Sie klärt, wie du dein Ziel erreichst. Deswegen liegt die Mission auch weniger in der Zukunft, sondern vielmehr in der Gegenwart. Die Frage: “Was kann ich heute tun, um meiner Vision ein Stück näherzukommen?” beschreibt ziemlich genau deine Mission. Es geht also eher, um deine Handlungen.

Ein Bild, das ich gern zur Veranschaulichung nutze, ist ein Berg. Oben an der Bergspitze liegt deine Vision, dein Ziel. Der Weg beschreibt deine Mission. Wie kannst du es schaffen, oben anzukommen? Du brauchst geeignete Schuhe, Proviant, vielleicht ein Zelt und einen Schlafsack, weil du es nicht an einem Tag nach oben schaffst, suchst einen geeigneten Weg, gehst los, usw.

Und hier kannst du schon erkennen, wie eng Vision und Mission zusammenhängen. Deine Vision leitet dich auf dem Weg. Der Weg ist die Mission, die dich zur Vision führt.

Im Business gehört zur Mission:

  • wie unterstützt du deine Kund*innen
  • wie sieht dein Angebot aus
  • welche Marketing-Strategie wählst du
  • mit welcher Zielgruppe arbeitest du zusammen

Andersherum kannst du anhand deiner Vision überprüfen, ob du bei deinem täglichen Tun, bei Zielgruppe, Angebot, Kund*innen, Marketing-Maßnahmen, etc. auf dem richtigen Weg bist.

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Deine Motivation – Darum solltest du dich mit deiner Vision auseinandersetzen

Ich habe es bereits mehrfach erwähnt: Deine Vision ist ein starker Motivator für deine Handlungen. Und das ist auch mit einer der wichtigsten Gründe, warum du dich mit deiner Vision auseinandersetzen solltest.

Deine Vision ist dein Warum. Sie treibt dich an und gibt dir und deinen Handlungen einen Sinn.

Und das ist vor allem dann super wichtig, wenn es mal schwierig ist. Wenn etwas nicht so geklappt hat, wie du es dir vorgestellt hast, wenn du denkst, du bist an einer Stelle gescheitert oder hast einen Fehler gemacht. (Wobei du aus Fehlern ja wirklich ganz viel lernen kannst – Fehler = Learning😉). Jedenfalls ist es gerade in den schweren Momenten besonders wichtig, dass du dein Warum kennst. Denn es hilft dir dabei, dich wieder zu motivieren, am Ball zu bleiben und nicht aufzugeben. Sondern wieder aufzustehen, nach Lösungen zu suchen und weiterzumachen.

Kleiner Exkurs: Motivation in der Psychologie

An dieser Stelle möchte ich einen kleinen Exkurs in die Psychologie machen. Schon in meiner Diplomarbeit (kleine Anmerkung: Ich hab nicht Psychologie studiert 😉) habe ich mit dem Thema Motivation auseinandergesetzt. Ganz speziell mit dem Thema extrinsische und intrinsische Motivation. Und den Unterschied möchte ich dir hier nochmal deutlich machen. Grundsätzlich gibt es mehrere Ansätze über intrinsische und extrinsische Motivation. Ich gehe hier auf „intrinsische Motivation als Bedürfnis nach Selbstbestimmung und Kompetenz“ ein. Demnach wird wie folgt unterschieden:

  • Intrinsisch ist eine Motivation dann, wenn man aus einem eigenen Entschluss bestimmt, eine gewisse Tätigkeit auszuführen.
  • Die Motivation wird dann als extrinsisch bezeichnet, wenn die Ausführung einer Tätigkeit von außen an eine Person herangetragen wird.

Wenn du dich nun mit deiner Vision auseinandergesetzt hast und dich mit ihr verbunden fühlst, sie als deine Zielvorstellung siehst und dich mit ihr identifizieren kannst, steigerst du auch deine intrinsische Motivation. Deine Handlungen spiegeln das wider, womit du dich im Inneren identifizieren kannst und was dich aus eigenem Entschluss antreibt.

In einfachen Worten: Selbst, wenn es mal nicht so gut läuft, oder du Tiefpunkte hast, bleibst du eher an der Sache, wenn du dich mit dem größeren Ziel, deiner Vision, identifizierst.

Wie du deine Vision und Mission entwickelst

Ok, jetzt wollen wir mal aber in die Praxis schauen. Wie entwickelst du nun deine Vision und Mission?

Da gibt es jede Menge Tools bzw. Aufgabenstellungen, die dir dabei helfen können:

  • Zeitungsartikel schreiben
  • Eigene Grabrede schreiben
  • Was wäre wenn, du im Lotto gewinnst
  • Das 1000 Leben Spiel (das von meiner wunderbaren Coaching-Ausbilderin Dr. Sol Alevifard stammt)
  • Und noch einige mehr…

Bei allen setzt du dir keine Grenzen im Groß-Träumen. Sowohl in meinem 1:1 Online-Business-Coaching als auch in meiner Mastermind für selbstständige Frauen habe ich die Visionsarbeit integriert und arbeite mit meinen Kundinnen daran. Denn sie ist eben ein unglaublicher Motivator, vor allem, wenn es von innen kommt.

Was dabei unglaublich hilfreich ist, wenn ich ein paar konkrete Fragen mitgebe, an denen sich meine Kundinnen lang hangeln können.

Das kannst du natürlich auch machen. Oder du schreibst einfach drauflos und notierst alles, was dir in den Sinn kommt.

Eine Vision ist niemals falsch oder richtig und muss auch nicht perfekt sein. Wichtig ist, dass du dich mit ihr zu diesem Zeitpunkt verbunden fühlst.

Und noch eine wichtige Anmerkung zum Schluss: Deine Vision ist auch nicht in Stein gemeißelt! Keiner nagelt dich darauf fest und was sich heute gut anfühlt, kann in 5 Jahren nicht mehr stimmig sein und zu deinem Leben passen. Das ist vollkommen in Ordnung. Wir alle sind Menschen und dynamische Wesen.

Sobald du dann deine Vision hast, kannst du nun ganz konkret deine Mission davon ableiten. Was musst du tun, um deiner Vision Stück für Stück näherzukommen?

Tipp: Visionsarbeit im Business-Alltag

Zum Abschluss möchte ich dir noch einen Tipp für den Alltag mitgeben. Es ist bei der Visionsarbeit wichtig, deine Vision erstmalig aufzuschreiben oder zu definieren – aber es ist eben nur der erste Schritt. Genauso wichtig ist es, dich auch im Business-Alltag mit deiner Vision zu verbinden. Denn sie ist sozusagen dein Leitstern. Deine Handlungen und Ziele sollten sich daran orientieren.

Ich persönlich habe deswegen einmal im Monat mein Vision-Date. Das steht so auch in meinem Kalender drin. Jeden ersten Freitag im Monat. Dort überprüfe ich, ob meine Vision weiterhin zu mir passt, oder ob ich ggf. etwas anpassen möchte. Aber vor allen Dingen kann ich einmal gegenchecken: Passt das, was ich aktuell tue und auf meiner To-Do-Liste stehen habe, zu meinem großen Ziel, zu meiner Vision oder habe ich mich auf dem Weg verloren?

Es macht wirklich großen Spaß und gleichzeitig stärke ich durch das Lesen meiner Vision auch meine Motivation, mein Warum. Ich erinnere mich jeden Monat daran, warum ich tue, was ich tue. Ein wahrer Motivationsbooster. Probier es doch selbst mal aus?

Übrigens: Wenn dir deine Vision zu Beginn zu groß erscheint und dich eher lähmt als antreibt, dann frage dich: Was kannst du heute tun, um deiner Vision ein kleines Stückchen näherzukommen. Definiere kleine Mini-Steps, die dich in die Umsetzung bringen. Hilfreich ist dabei auch die SMART-Methode. So brichst du die Größe, in machbare erste Schritte zum großen Ziel, herunter.

 

Vision und Mission im eigenen Unternehmen