In der Selbstständigkeit mit einem eigenen Online-Business gehört das Allein-Arbeiten zum täglichen Alltag. Auch wenn ich das persönlich, das ein oder andere Mal sehr genieße, um ganz in Ruhe an Dingen zu arbeiten, der Austausch im Home-Office mit anderen Selbstständigen ist mir mindestens genauso wichtig.

In den letzten Jahren haben viel mehr Menschen als zuvor von zu Hause aus gearbeitet. Was bisher in einigen Unternehmen undenkbar war, musste sogar möglich gemacht werden. Für viele bringt das einige Vorteile mit sich – keine langen Anfahrtswege, Beruf und Kinder konnten teilweise besser unter einen Hut gebracht werden. Trotzdem gibt es auch einige Nachteile, zum Beispiel vermissen viele ihre Kolleg*innen und den allgemeinen Büroalltag. Viele fühlen sich einsam im Home-Office. Aus diesem Grund findest du im Internet schon ganze Seiten, in denen du den Office-Sound nach Hause holen kannst. Sogar mit eigenem Office-Hund.

Als Selbstständige reicht mir das so nicht aus! Selbst als Angestellte*r hast du Kolleg*innen, mit denen du regelmäßig im Kontakt sein kannst.

In diesem Blogartikel erfährst du, warum ein Austausch in der Selbstständigkeit so wichtig ist und warum ich nicht mehr darauf verzichten möchte. Außerdem zeige ich dir, wie so ein Austausch aussehen kann und wo du geeignete Austauschpartner*innen findest.

Die Vorteile vom Austausch mit anderen Selbstständigen

Austausch mit Gleichgesinnten

Schau dir dein näheres Umfeld mal genauer an. Freunde, Familie und Co. Wie viele Selbstständige mit einem Online-Business sind mit dabei?

In den meisten Fällen sind das nicht sehr viele!

Ein Austausch mit like-minded Menschen in deinem Umfeld, also Personen, die vor ähnlichen Herausforderungen stehen oder standen, die sich in dich und deine aktuelle Situation hineinversetzen können und die sich „auf dem Markt“ auskennen, sind so, so wertvoll. Sie können dir einen fundierten Rat geben, von ihren eigenen Erfahrungen berichten und dich mit hilfreichen Tipps versorgen.

Aber oft denken wir, wir fragen am besten diejenigen nach ihrer Meinung, die natürlich nur das Beste für uns im Sinn haben. Aber das sind oft die Menschen in unserem Leben, die ehrlicherweise keinen Schimmer von einem Online-Business haben und auch keine eigenen Erfahrungen damit gemacht haben. Ob sie dich dann wirklich gut beraten können, stelle ich mal infrage.

Du lässt dich ja auch nicht von einem Freund beraten, der ständig Fahrrad fährt und noch nicht mal ’nen Führerschein hat, wenn es um deinen nächsten Autokauf geht, oder?

Das heißt natürlich nicht, dass du niemals vor deinen Freunden über dein Business sprechen solltest. Aber bei Herausforderungen oder auch bei Fragen zur Weiterentwicklung deines Unternehmens sind sie vielleicht einfach nicht die richtigen Ansprechpartner*innen.

 

Mit anderen Selbstständigen aus der gleichen Branche sprichst du wie unter Kolleg*innen.

Wenn du jetzt denkst, „aber das sind doch meine Konkurrent*innen!“ dann kann ich dich beruhigen. Jede*r von uns hat seine ganz eigene persönliche Art und Weise, wir haben alle eine Zielgruppe, die besser mit dir statt mit mir kann. Konkurrenzdenken ist also total überflüssig. Stattdessen kannst du den Austausch mit anderen aus deiner Branche als wertvollen fachlichen Austausch sehen. Ihr berichtet euch gegenseitig von Neuerungen und Erfahrungen, gebt euch gegenseitig Tipps und könnt so ganz wundervoll von diesem Austausch profitieren. Eben wie ein Gespräch unter Kolleg*innen.

 

Höheres Commitment und schnellere Lösungsfindung

Vielleicht kommt dir das bekannt vor: Manchmal sitze ich stundenlang über einem Problem und springe vor und zurück mit meinen Gedanken. Eine Lösung zu finden, fällt mir extrem schwer. Bis… Ja, bis ich mit jemandem anderen darüber spreche. Oft reicht es dabei schon, die Situation und die Gedanken vor einer anderen Person auszusprechen. Schon beim Sprechen fällt es dir wie Schuppen von den Augen – die Lösung ist doch ganz eindeutig und liegt auf der Hand.

Manchmal brauchen wir einfach unser Gegenüber!

Mit jemandem zu sprechen heißt also oft auch, die Abkürzung bei der Lösungsfindung zu nehmen. Wenn wir alles alleine mit uns ausmachen oder eben nicht mit Gleichgesinnten besprechen, treten wir häufig viel zu lange auf der Stelle. Was uns letztendlich auch unsicher machen kann. Eine Bestätigung von einer Kolleg*in hingegen stärkt oft unser Selbstbewusstsein.

Zusätzlich verschafft dir das Aussprechen vor anderen ein höheres Gefühl von Commitment – du fühlst dich also eher verpflichtet eine bestimmte Aufgabe zu erledigen, schon allein dadurch, dass du jemand anderem davon erzählt hast. Besonders hilfreich ist das bei Aufgaben, die dir ein gewisses Maß an Mut abverlangen oder die dir leicht unangenehm sind und ein Schritt aus deiner Komfortzone bedeuten. Durch den Austausch kommst du also eher in die Umsetzung und stärkst so deinen „Mut-Muskel“. Egal ob es um die Sichtbarkeit geht, darum ein neues Produkt zu entwickeln, oder dich neu zu positionieren und dein Business umzustellen.

Mir hat das jedenfalls immer sehr dabei geholfen.

3 Möglichkeiten dich mit anderen auszutauschen

Wie du siehst, bietet der Austausch mit anderen Selbstständigen jede Menge Vorteile und ich bin mehr als überzeugt, dass wirklich jede*r solche like-minded Menschen in seinem Umfeld haben sollte.

Aber welche Möglichkeiten des Austausches gibt es eigentlich?

Ich hab hier die eine oder andere Idee für dich!

Mastermind- oder Austausch-Gruppen

Mastermind-Gruppe ist ein Begriff, der in der Online-Business-Welt immer mehr vertreten ist. Aber was ist das eigentlich?

Eine Mastermind-Gruppe ist eine Peer-to-Peer-Mentoring-Gruppe, die Mitgliedern hilft, ihre Probleme mit Input und Ratschlägen der anderen Gruppenmitglieder zu lösen. (Übersetzung aus der englischen Wikipedia Seite)

In unserem Fall kann man es so beschreiben: In einer Mastermind-Gruppe bestehend aus mehreren Selbstständigen mit einem eigenen Online-Business unterstützen sich die Mitglieder*innen gegenseitig bei ihren Herausforderungen. Sie geben sich Hilfestellungen, Tipps und tauschen sich zu aktuellen Themen aus.

Ich habe gleich mehrere Mastermind- oder Austauschgruppen und diese sind ganz unterschiedlich entstanden. Eine Mastermind in der ich schon sehr lange bin und deren Teilnehmer*innen ich alle schon live getroffen habe, habe ich mit einer anderen Selbständigen selbst ins Leben gerufen. Wir haben auf Insta einen Aufruf gestartet. Aus den Rückmeldungen haben wir zwei weitere Mitgliederinnen ausgewählt und seitdem treffen wir uns regelmäßig einmal im Monat. Weitere Wege, eine geeignete Mastermind zu finden, liest du weiter unten.

Eine solche Austauschgruppe folgt dann auch nicht ganz starren Regeln. Ihr könnt als Gruppe festlegen, in welchem Abstand ihr euch trefft, ob es feste Themen oder einen festen Ablauf, wie z.B. Hot Seats, gibt, oder ob ihr einfach nur so quatscht 😉

 

Business Buddy

Im Grunde ist ein Business Buddy ähnlich wie eine Austauschgruppe – zumindest inhaltlich gesehen. Der Unterschied besteht darin, dass man eben nur zu zweit ist. Und auch hier gilt: Die Spielregeln dafür stellt ihr gemeinsam auf. Für mich ist der Austausch mit meinem Business Buddy noch einmal mit viel mehr Commitment verbunden als in meiner Mastermind. Denn ich treffe mich jeden Montag morgen mit ihr, wir daten uns kurz ab und berichten uns von unseren Zielen, die wir diese Woche angehen möchten. Unter der Woche stehen wir per Messenger weiterhin in Kontakt und am Freitag schreiben wir uns, ob wir unsere Ziele erreicht haben. Wir geben uns direkt Feedback, wenn es erwünscht ist, und sind jederzeit füreinander da.

Seitdem ich das mache, trödel ich auch einfach nicht so sehr rum.

Weil ich meine Ziele geteilt habe, setze ich diese auch viel eher um.

Und im gemeinsamen Gespräch stellen wir auch manchmal fest, dass unsere Ziele gerade überhaupt nicht relevant sind für unser großes Ganzes.

Einfach 100% Commitment!

 

Digitales Co-Working

Ein weitere und besondere Form des Austausches ist das digitale Co-Working. Ich gebe zu, anfangs konnte ich mir das nicht so richtig vorstellen. Mittlerweile bin ich ein riesengroßer Fan davon, habe es in meine Programme integriert und einige schon überzeugend auf die Seite Pro-Co-Wokring ziehen können.

Aber nochmal von vorn: Was genau ist digitales Co-Working und wie läuft das ab?

Ich bin in einigen Co-Working Sessions gewesen und häufig ist es so, dass es zu Beginn einen kurzen Schnack zwischen den Teilnehmerinnen gibt. Wie geht’s? Was gibt es Neues? Einfach ein kurzer Austausch, in dem auch die eine oder andere Frage beantwortet wird. Anschließend sagt jeder, woran er/sie in dieser Session arbeiten möchte.

Und dann geht’s auch schon los.

Jeder schaltet das Mikrofon aus und fängt an zu arbeiten. Ob die Kamera dabei an- oder ausgeschaltet wird, entscheidet jeder für sich. Manchmal gibt es zwischendrin eine kurze Pause, in der du dir was zu trinken holen kannst, schnell mal ins Bad verschwinden kannst oder einfach mal den Körper streckst. (Natürlich ist das aber auch jederzeit zwischendrin erlaubt)

Ich weiß nicht genau, was es ist – vielleicht das Gefühl, dass dir jemand über die Schulter schaut, oder dass wir am Ende noch einmal abfragen, ob wir unsere Aufgaben geschafft haben – aber es ist unglaublich, wie produktiv ich in Co-Workings arbeite. Die Sessions sind also super geeignet für alle unliebsamen Aufgaben, die wir gerne auf die lange Bank schieben.

Deswegen biete ich auch für meine Newsletter-Community ein regelmäßiges kostenfreies Co-Working an. Komm doch auch dazu!

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Wo findest du jemanden zum Austausch?

Wunderbar!

Wenn du jetzt überzeugt bist, yeah!

Aber vielleicht fragst du dich jetzt auch: „Wie finde ich die richtigen Personen?“ Vor allem, wenn du wie ich, auch zu den eher introvertierten Personen gehörst und netzwerken dich eher abschreckt als antörnt.

Keine Angst, es gibt einige tolle Tipps, die ich dir da mit an die Hand geben kann. Manchmal darfst du dabei auch ein wenig aus der Komfortzone treten, aber es lohnt sich allemal.

 

Facebook-Gruppen

Zu Beginn meiner Selbstständigkeit bin ich erstmal gaaaanz vielen Facebook-Gruppen beigetreten. Nicht vorrangig mit dem Ziel dort Kund*innen zu finden, sondern mich mit Gleichgesinnten auszutauschen. Und ich bin mir sicher, auch für dein Themengebiet gibt es eine eigene Facebook-Gruppe. Es gibt für ALLES eine Facebook-Gruppe.

Einmal in so einer Gruppe kannst du natürlich eigene Posts erstellen oder auch bei anderen kommentieren. Einige Gruppen sind auch so aufgebaut, dass bestimmte Tage für bestimmte Themen reserviert sind. Zum Beispiel gibt es mittwochs immer einen Suche-Post, unter dem du eine Suchanfrage für eine Mastermind-Gruppe stellen könntest.

In anderen Gruppen werden direkt Co-Working-Sessions angeboten, die vielleicht jeden ersten Freitag per Zoom stattfinden.

Wieder andere Gruppen bieten ganz konkret digitale Meet-Ups an. Zoom-Calls in denen sich die Teilnehmer*innen besser kennenlernen können.

Mach dich einfach mal auf die Suche!

Wenn du bereits in einer passenden Gruppe bist, mach den jeweiligen Admins einfach mal den Vorschlag Co-Workings o.ä. ins Leben zu rufen. Oder vielleicht hast du ja selbst Lust und Zeit das zu organisieren.

 

Instagram

Instagram und ich – das ist ja oft so ne Art Hassliebe. Aber… Ich habe über Instagram schon so viele so tolle Menschen kennengelernt! Und dafür bin ich unendlich dankbar. Wie bereits oben erwähnt, habe ich darüber meine wundervollen Mastermind-Mädels kennengelernt. Oft bewegt man sich ja in einer Art ganz eigenen Bubble von Gleichgesinnten. Das heißt, auch auf Instagram kann man sich immer wieder gegenseitig über den Weg laufen: In den Kommentaren bei anderen Posts, über die DMs, in den Interaktionen in der Story…. Und je häufiger das passiert, desto wahrscheinlicher, dass man die andere Person auch mal irgendwo verlinkt oder sich mal mehrere Nachrichten hin und herschreibt.

Eine tolle Möglichkeit sich weiter auszutauschen oder auch mal über Instagram hinaus ins Gespräch zu kommen.

 

In bezahlten Programmen

Ich bin ein großer Fan davon, immer weiterzulernen, sich weiterzubilden und für gewisse Dinge sich auch mal einen Coach an die Seite zu holen, um weiterzuwachsen.

Aus diesem Grund bin ich seit Beginn meiner Selbstständigkeit in vielen verschiedenen Programmen gewesen. Ganz häufig in Kleingruppenprogrammen. Die erste war noch vor der Anmeldung meines Gewerbes. Und auch mit den Teilnehmerinnen dieser Gruppe bin ich noch bis heute in Kontakt. Manche sind zwar nicht mehr dabei – das Leben entwickelt sich ja weiter. Aber der Großteil von ihnen und ich kann dir gar nicht sagen, wie wertvoll das ist. Auch über die Online-Welt hinaus sind ganz tiefe Verbindungen entstanden, die bestimmt noch lange anhalten.

Mittlerweile gibt es auch bezahlte Mastermind-Gruppen. In diesen Programmen ist es häufig so, dass der-/diejenige, die das Programm leiten, als Coach oder Mentor die Gruppe leiten. Trotzdem helfen sich die Teilnehmer*innen auch gegenseitig. Und bei vielen erhöht sich das vorhandene Commitment noch einmal, wenn man einen bestimmten Betrag bezahlt hat, um sein Business weiterzubringen.

 

Aus ehemaligen Zusammenarbeiten

Natürlich kann es auch mal vorkommen, dass du dich mit Kundinnen so gut verstehst, dass sich daraus eine Art Freundschaft entwickelt. Oder zumindest eine Ebene, auf der man sich super austauschen kann – ist mir selbst schon das ein oder andere Mal passiert. Meine Business Buddy ist zum Beispiel eine ehemalige Kundin von mir.

Oder aber du bist als Freelancerin Teil eines größeren Teams und triffst dort wiederum andere Teammitgliederinnen / Freelancer*innen, mit denen du dich super verstehst. Die perfekte Grundlage für einen weiteren Austausch.

 

Auf Oflline-Netzwerktreffen

Ich gebe zu, derzeit finden diese ja eher weniger statt. Und auch so bin ich nicht so der Riesenfan von Netzwerktreffen. Oder vielleicht anders formuliert: Ich fühle mich immer etwas unwohl, wohin zu gehen, wo ich niemanden kenne. Trotzdem war ich schon auf Netzwerktreffen. Aber ich trickse mich dabei selbst ein wenig aus.

Zum Beispiel habe ich zu einem solchen Treffen vorab jemanden angeschrieben, die ich online ein wenig kannte und von der ich wusste, dass sie auch dorthin wollte. Wir haben uns dort verabredet und waren beide also nicht ganz „allein“ dort. Klar, war das auch ein wenig außerhalb der Komfortzone, aber so bin ich wesentlicher entspannter auf die Veranstaltung gegangen.

Extra-Tipp zum Abschluss

Ich persönlich möchte wirklich nicht mehr darauf verzichten, mich mit anderen Selbstständigen auszutauschen.

Einige begleiten mich schon seit Beginn meiner Selbstständigkeit und teilweise sind daraus richtige Freundschaften entstanden, die weit über Online-Treffen hinausgehen.

Trotzdem möchte ich dir final noch den Tipp mitgeben, dich nicht in zu vielen Gruppen, Terminen und Co. zu verlieren. Du darfst auch mal NEIN sagen – und somit JA zu dir – wenn es dir zu viel wird. Denn neben all dem Austausch ist es doch auch mal schön, ganz in Ruhe vor sich hinarbeiten zu können, oder?!

Wie sooft im Leben – Balance is the key!

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